Hundeirrtum Nr. 4 – DIE MACHEN SICH DAS SCHON SELBER AUS

Ehrlich gestanden habe ich früher naiverweise auch nach diesem Prinzip gehandelt und meinem damaligen Hund attestiert, die Sache schon selber regeln zu können. Mit dem unerfreulichen Ergebnis, nach kurzer Zeit einen Hund zu haben, der sich die Dinge tatsächlich „selbst ausmachte“ – und zwar ungefragt. Wir leben in einer Gesellschaft und Zeit, in der wir unsere Hunde, so hart es klingen mag, möglichst zur Unselbstständigkeit erziehen müssen und sie auch geistig nicht so richtig erwachsen werden lassen sollten. Ein hohes Maß an kindlicher Naivität erleichtert nämlich so ein Hundeleben ungemein. Wenn ein erwachsener, sehr reifer Hund seine territoriale Aufgabe beispielsweise durchaus ernst nimmt, kann der Gassigang durch die eigene Straße zum nervenaufreibenden Spießrutenlauf werden. Ein verspielter, infantiler Vierbeiner hingegen wird sich – blauäugig wie ein Welpe – über jeden freuen, der ihm entgegenkommt.

Ziel sollte es also sein, bei Hundebegegnungen möglichst im Sinne des Hundes zu handeln, ihn vor potenziell unangenehmen Begegnungen zu schützen bzw. auch einmal einzugreifen, wenn es ihm zu heftig wird.
Tut man dies nicht, ist der Vierbeiner im Zweifel: „Frauli oder Herrli sind eigentlich keine guten Vertrauenspersonen und in brenzligen Situation nicht für mich da – ich muss das wohl selbst klären.“

von Conny Sporrer

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