Hundeirrtum Nr. 3 – GROSSE HUNDE BRAUCHEN EIN HAUS MIT GARTEN

Wahrscheinlich einer der größten Irrtümer der Hundehaltung überhaupt. Wie schon erwähnt, ist der Hund ein echter Sozialpartner des Menschen geworden, der eng und vertraut mit ihm zusammenlebt. Das heißt auch, dass bei einem großen Haus mit 20 ha Grundstück und 250 qm Wohnfläche ein Hund mit guter Beziehung zum Menschen trotz der Weitläufigkeit automatisch die Nähe seines Halters sucht.Befindet sich die Familie beispielsweise im Wohnzimmer, wird der Hund trotzdem immer bestrebt sein, dabei zu sein – egal ob er 50 kg hat oder nur 8 kg. Ein Hund wird also die Bewegungsfreiheit in einem so großen Haus nicht mehr schätzen und nutzen, als in einer 50-qm-Wohnung mitten in der Stadt.

Generell hat auch die Natur vorgesehen, dass die „Höhle“ ein Rückzugsort zum Schlafen und Energietanken ist, in der man sich sozusagen in Ruhe auf den nächsten Jagdausflug vorbereiten kann. Lässt man den Hund dann in den großen Garten, wird er das Platzangebot ebenso nutzen wie jenes, das ihm auch auf der Hundewiese zur Verfügung steht. Mit einem Vorteil: Es ist für den Menschen bequemer, seinen Vierbeiner „mal eben“ in den Garten zu lassen. Folglich empfinde ich es für den Hund sogar oft als Nachteil, einen großen Garten zur Verfügung zu haben, da die Menschen dann eben oft auf aufregende Abenteuerspaziergänge verzichten und eher verleitet sind, stupide Ballwurfspiele im Garten zu machen, um den Hund entsprechend auszupowern.

Wahrscheinlich kommt dieser Irrglaube noch aus der Zeit, in der Hunde noch echte Funktionen wie das Bewachen von Grundstücken hatten. Dies sollte aber für Hunde, die in unserer Gesellschaft klarkommen müssen, bei weitem keine primäre Aufgabe mehr sein. Lasse ich meinen Hund nämlich Tag und Nacht in Haus und Garten patrouillieren, kann ich nicht von ihm erwarten, dass er erwünschte Besucher freundlich empfängt oder draußen an der Leine jegliche Funktionen abgibt.

von Conny Sporrer

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