Hundeirrtum Nr. 7 – DER MENSCH MUSS IMMER ZUERST DURCH DIE TÜRE GEHEN

Oh ja! Und man sollte tunlichst vor dem Hund essen und keinesfalls an einer niedrigeren Stelle Platz nehmen als der Hund. All diese Thesen beziehen sich auf irgendwelche Dominanztheorien aus den 80er-Jahren, die heute längst überholt sind. Wir leben mit Hunden in einem familienähnlichen Sozialverband – so wie es Wölfe undauch Hunde in der Natur tun. Und natürlich ist dort auch klar, wer Mama und Papa sind bzw. wer im Ernstfall das Kommando übernimmt und die Entscheidungen trifft.

Dennoch dürfen die Kinder in einem menschlichen Familienverband auch ein Recht oder Privileg der Eltern genießen. Im Gegenteil: Die Einteilung und Verwaltung der wichtigen Ressourcen macht ja genau diese „Führungsqualitäten“ der echten Entscheider aus. Bei einem Rudel Hunde in freier Wildbahn wäre es übrigens so: Will die Mutter mit den Welpen einen Ausflug machen, verlässt sie die Wurfhöhle natürlich zuerst und checkt, ob die Luft rein ist. Wenn dem so ist, können die Kleinen langsam folgen. Am Ende des Abenteuers geht Mama natürlich nicht vor, sondern schafft erst einmal alle Welpen in die sichere Höhle zurück, um dann selbst das beschützende „Schlusslicht“ zu bilden. Die Grundidee von „der Mensch sollte immer vorgehen“ ist also

nicht ganz falsch, jedoch geht es dabei ausschließlich darum, Sicherheit für die anderen zu bieten. Eine Mutter würde ihr 3-jähriges Kind ja auch nicht einfach so aus der Türe rennen lassen, sondern sich, je nach Wohnsituation, noch einmal vergewissern, dass draußen keine potenziellen Gefahren lauern. Für Hunde könnten dies auch noch im erwachsenen Alter Fahrräder, laufende Kinder oder andere Hunde sein. Für seinen Hund also vor dem Verlassen von „sicheren“ Gebieten immer abzuchecken, ob die Luft rein ist, kann also nie verkehrt sein.

von Conny Sporrer

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.