Hundeirrtum Nr. 10 – DIE NASE IST DAS WICHTIGSTE SINNESORGAN DES HUNDES

Hunde kommunizieren nicht nur mit ihrer Nase, sondern wie Menschen mit allen Sinnen, so Hundeexpertin Conny Sporrer.

Hunde kommunizieren mit vier wichtigen Sinnen: Auditiv – also alles, was Lautekommunikation betrifft –, olfaktorisch – also alles, was Gerüche betrifft –, visuell – also alles, was Sehen und Optik betrifft – und taktil – also die Kommunikation über Berührungen. In meinen Seminaren frage ich die Teilnehmer regelmäßig, welche Kommunikationsform sie denn als die wichtigste für Hunde einschätzen. Unisono lautet die Antwort immer: den Geruchssinn – also die olfaktorische Kommunikation.

Auch wenn der Geruchssinn des Hundes am besten von allen ausgeprägt ist und er seine Umwelt größtenteils über diesen Sinn wahrnimmt, ist die Nase für ihn bei Begegnungen zunächst nicht so wichtig. Viel bedeutender ist es nämlich, erst einmal zu SEHEN, wie sich das Gegenüber auf Distanz ausdrückt. Wie auch bei uns Menschen entscheidet nämlich der erste Eindruck meist über den weiteren Verlauf einer Begegnung. Erst dann kommen das Riechen und Hören hinzu und zuletzt auch unter Umständen das Fühlen. Auch wenn die taktilen Signale meist erst ganz zum Schluss eingesetzt werden, sind sie in der hündischen Sprache doch von entscheidender Bedeutung. Denn wenn zwei Hunde sich nicht verstehen, entscheidet sich nun, ob es „richtig zur Sache“ geht und eine aggressive körperliche Auseinandersetzung nicht mehr abwendbar ist. Die Wichtigkeit der visuellen Kommunikation bedeutet für uns also, dass wir bereits viel früher beginnen müssen, Hundebegegnungen zu beobachten, um sie richtig einschätzen zu können. Ebenso wie der eigene Hund sollte man in der Lage sein, einen entgegenkommenden Hund zu beschreiben. Wichtig ist hier aber auch, erst einmal bei der Beschreibung zu bleiben und nicht gleich zu interpretieren. Hunde drücken sich durch die Kombination verschiedenster Mimik, Gestik und Laute aus, die Gesamtheit dieser Elemente ermöglicht die Interpretation des Verhaltens. Wir Menschen brauchen übrigens keine Hundeflüsterer-Gabe, um diese Sprache zu verstehen. Sie ist erlernbar wie jede andere auch.

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